Eine Gruppe von 17 Personen vom Kooperationsverbund gegen Antisemitismus stehen in zwei Reihen vor einer Bühne
© Hilal Özcan

Über uns

Der Kooperationsverbund gegen Antisemitismus (KOVA) ist ein Zusammenschluss aus sechs bundesweit tätigen jüdischen und nicht-jüdischen Organisationen im Themenfeld der antisemitismuskritischen Bildung, Forschung und Erfassung von antisemitischen Vorfällen. Er besteht aus dem Anne Frank Zentrum, der Bildungsstätte Anne Frank, dem Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Bundesverband RIAS), dem Kompetenzzentrum antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS), der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und dem Zentralrat der Juden in Deutschland.

Ziel des Kooperationsverbunds gegen Antisemitismus ist es, Angebote der Bildung, Forschung, Erfassung und Analyse, Begegnungsarbeit und des Fachaustauschs im Themen- und Praxisfeld Antisemitismus weiterzuentwickeln und bestehende Strukturen zu stärken. Die Koordinierung des Verbunds liegt beim Anne Frank Zentrum. Der Zusammenschluss ist ein Kooperationsverbund im Programmbereich Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Verbundsorganisationen

Anne Frank Zentrum e. V.

Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Mit Ausstellungen und Bildungsangeboten erinnert das Zentrum an Anne Frank und ihr Tagebuch. Es schafft Lernorte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden. Sie lernen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren.

Das Anne Frank Zentrum zeigt eine ständige Ausstellung in Berlin und Wanderausstellungen in ganz Deutschland. Es setzt bundesweit Projekte um und entwickelt Materialien zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust sowie mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung heute. Das Anne Frank Zentrum hat seinen Sitz in Berlin und ist ein gemeinnütziger Verein. Das Zentrum ist als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten.

Das Anne Frank Zentrum ist die Koordinierungsstelle des Kooperationsverbundes gegen Antisemitismus. Im Kooperationsverbund steht das Anne Frank Zentrum für den Bereich der historisch-politischen und antisemitismuskritischen Bildung zum Nationalsozialismus und Holocaust. Eine antisemitismuskritische und diskriminierungssensible Beschäftigung mit historischen Formen des Antisemitismus sowie den Kontinuitäten antisemitischer Stereotype, Feindbilder und Ideologien stellt eine wichtige Grundlage für eine wirksame Auseinandersetzung mit aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus dar. Die Angebote der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit des Anne Frank Zentrums richten sich an pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen, aber auch Kinder und Jugendliche. Das Anne Frank Zentrum arbeitet dabei schwerpunktmäßig im ländlichen Raum und setzt auf Jugendbeteiligung. Ein weiteres Ziel ist die Initiierung und Stärkung breiter zivilgesellschaftlicher Netzwerke im Themenfeld auf lokaler Ebene.

Anne Frank Zentrum e. V.
Franziska Göpner
Bereichsleiterin Wanderausstellungen
Tel.: 030 288 86 56 28
E-Mail: goepner@annefrank.de
www.annefrank.de

Bildungsstätte Anne Frank e. V.

Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main ist bundesweit aktiv, um Jugendliche und Erwachsene für Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren – und sie für die aktive Teilhabe an einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu stärken. Schulen, Vereine, Unternehmen, Behörden, Hochschulen, Museen und Kultureinrichtungen erhalten professionelle Begleitung und Unterstützung im Umgang mit Rechtspopulismus, Radikalisierung und Menschenfeindlichkeit.

Mit Fortbildungen, Fachtagungen, Kulturevents, Publikationen, Aufklärungsarbeit in den sozialen Medien, digitalen Bildungsformaten, Beratungsangeboten und dem Lernlabor „Anne Frank. Morgen mehr.“ erreicht die Bildungsstätte ein breites und vielfältiges Publikum. Sie vernetzt Wissenschaft und Praxis, Schule und außerschulische Bildungseinrichtungen, unterschiedliche Religionsgruppen, lokale Initiativen, Projekte und Selbstorganisationen von gesellschaftlichen Minderheiten und Communities.

Die Bildungsstätte Anne Frank treibt im Kooperationsverbund gegen Antisemitismus die Entwicklung, Verbreitung und Verstetigung von Wissen und Konzepten, Arbeitsansätzen und Methoden in der Antisemitismusbekämpfung bundesweit voran. Die spezifischen Aufgaben als Mitglied liegen bei der Analyse von und Bildung zu Antisemitismus von Akteur*innen in linken und linksliberalen Milieus, im Rechtsextremismus und -populismus, in Hochschulen und der Kultur.

Ein Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Verbreitung von digitalen Vermittlungsformaten in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Dazu zählen Analysen, Interventionen und die Weiterentwicklung digitaler Formate der Antisemitismuskritik in sozialen Medien und auf digitalen Plattformen. Ein weiterer Fokus liegt auf aktuellen Formen des israelbezogenen Antisemitismus in verschiedenen Milieus, der seit dem 7. Oktober 2023 massiv zugenommen hat. Damit einher geht die Wissensvermittlung zum israelisch-palästinensischen Konflikt.

Bildungsstätte Anne Frank
Samuel Stern
Bildungsreferent
Tel.: 069 56 00 02 62
E-Mail: sstern@bs-anne-frank.de
www.bs-anne-frank.de

Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e. V. (RIAS)

Der Bundesverband RIAS wurde 2018 gegründet, um antisemitische Vorfälle in Deutschland einheitlich zu erfassen, auszuwerten und sichtbar zu machen. Er ist die zentrale Koordinationsstelle eines bundesweiten Meldenetzwerks. Mit Hilfe des Meldeportals report-antisemitism.de können Betroffene und Zeug*innen antisemitische Vorfälle – ober- wie unterhalb der Strafbarkeitsgrenze – bundesweit sicher und vertraulich melden. Auf Grundlage der dokumentierten Vorfälle erstellt der Bundesverband RIAS regelmäßig ein Lagebild antisemitischer Vorfälle, um das Dunkelfeld von Antisemitismus in Deutschland zu erhellen.

Durch Fortbildungen und Vermittlungsangebote stärkt der Bundesverband RIAS das Bewusstsein für Antisemitismus und jüdische Perspektiven – insbesondere in Polizei, Justiz und Bildung. Dafür arbeitet der Bundesverband eng mit jüdischen Regional- und Dachverbänden, Opferberatungsstellen, Mobiler Beratung, Antidiskriminierungsberatungen und Gedenkstätten sowie mit der bundesweit tätigen Fachberatungsstelle OFEK e.V. zusammen.

Im Rahmen des Kooperationsverbunds gegen Antisemitismus bringt der Bundesverband RIAS seine wissenschaftlich fundierte Expertise zu Antisemitismus aus Betroffenenperspektive und aus allen politisch-weltanschaulichen Milieus ein. Auf Grundlage der Erkenntnisse entwickelt der Bundesverband RIAS Angebote für die antisemitismuskritische Bildungsarbeit. Diese fließen in Workshops, Fachvorträge und weitere Veranstaltungen für Fachkräfte aus Verwaltung, Polizei, Justiz, Bildung und Zivilgesellschaft ein. Die Dokumentation strafbarer und nicht-strafbarer Vorfälle, ihre wissenschaftliche Auswertung sowie gezielte Öffentlichkeitsarbeit fördern die Handlungssicherheit im Umgang mit aktuellen Formen und Dynamiken von Antisemitismus. RIAS wirkt fachpolitisch an der Weiterentwicklung staatlicher und zivilgesellschaftlicher Strategien gegen Antisemitismus mit.

Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e. V.
(Bundesverband RIAS)
Dr. Tanja Kinzel
Leitung Bildungsabteilung
Tel.: 030 509 311 910
E-Mail: info@report-antisemitism.de
www.report-antisemitism.de

Kompetenzzentrum antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS)

Das Kompetenzzentrum antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS) in Trägerschaft der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland e.V. wurde 2014 gegründet. Es befasst sich mit der Entwicklung und Implementierung von innovativen und nachhaltigen Bildungsprogrammen und -projekten, um Antisemitismus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entgegenzuwirken. 2017 gründete das Institut einen eigenen Forschungsbereich. Das bundesweit wirkende Kompetenzzentrum sensibilisiert und qualifiziert gesellschaftspolitische Akteur*innen und forscht seit 2021 in fester Kooperation mit der FH Potsdam zu Antisemitismus in institutionellen Kontexten.

Mit dem Dreiklang „Bildung, Forschung und Diskurs“ setzt sich das Institut zum Ziel, das Feld der Antisemitismuskritik weiterzuentwickeln und diese Erkenntnisse im Rahmen von Austauschformaten, Fachkonferenzen, Publikationen, Strategiepapieren bzw. maßgeschneiderten Bildungs- und Diskursformaten in die breite Öffentlichkeit hineinzutragen. Alle Formate können jederzeit angefragt werden.

Im Rahmen des Kooperationsverbundes befasst sich das Kompetenzzentrum mit der Forschung zu jüdischen Perspektiven und zu Antisemitismus in Institutionen. Weiterhin liegt der Schwerpunkt auf der Schulung von gesellschaftspolitischen Akteur*innen und Qualitätssicherung antisemitismuskritischer Bildung. Die Befunde und Praxisexpertisen fließen in den Fachdiskurs, die Regelstrukturen und jüdische Fachorganisationen und tragen zur Weiterentwicklung des Feldes bei.

Kompetenzzentrum antisemitismuskritische Bildung und Forschung (KOAS)
Alexander Vasmer
Projektkoordination
Tel.: 030 51 30 39 88
E-Mail: vasmer@koas-bildungundforschung.de 
www.koas-bildungundforschung.de

Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e. V.

Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V. bietet seit über 20 Jahren Ansätze für Themen der politischen Bildung wie Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus, Hass, Intoleranz und Fragen zum Nahen Osten im gesamten Bundesgebiet sowie international. Der mehrfach ausgezeichnete Träger (Buber-Rosenzweig-Medaille 2019, Elie-Wiesel-Award 2023) arbeitet mit einem mehrsprachigen und interreligiösen Team innovativ und intersektional. Die Angebote umfassen Schulworkshops, (langfristige) Seminarreihen, Qualifizierungen für z. B. Fachkräfte, Multiplikator*innen und Lehrkräfte und richten sich dabei an Schulen, Gedenkstätten, Kulturschaffende, Justiz, Universitäten, Verwaltung und Erwachsenenbildung.

KIgA bringt eine besondere Expertise in der Arbeit mit heterogenen Gruppen ein und ist Initiator des europaweiten Netzwerks für Akteure in der Antisemitismusprävention ENCATE (European Network Countering Antisemitism through Education). Langjährige Expertise besteht ebenfalls in der Organisation und Durchführung nationaler und internationaler Fachkonferenzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Arbeit und den Angeboten im Bereich des jüdisch-muslimischen Dialogs, Richtungsweisend sind auch die Angebote der kulturellen politischen Bildung des Trägers, zum Beispiel mit der Ausstellung „L’Chaim – Auf das Leben! Die Vielfalt Jüdischen Lebens entdecken“ oder der Pop-Up-Ausstellung “ToleranzRäume”. Ein weiterer Fokus liegt auf der Entwicklung und Produktion von Serious Games zum Einsatz in der politischen Bildung: analoge und digitale Lernspiele für den Einsatz in vielfältigen gesellschaftlichen Kontexten.

Im Kooperationsverbund Antisemitismus bilden internationale und bundesweite Vernetzungen einen wichtigen Schwerpunkt der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus KIgA e.V. Diese Kernkompetenz hat die KIgA insbesondere im Bereich jüdisch-muslimischer Dialogformate vertieft, die auch in anderen Angebotsformen der KIgA einen umfassenden Fokus finden. Nennenswert sind hier z.B. die Projekte DialogRäume und KIgA Kitchen.  Langjährige transatlantische Partnerschaften mit dem United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) sowie der USC Shoah Foundation belegen die Stabilität und Nachhaltigkeit dieser Netzwerke. Zudem ist der Vorstand der KIgA mit Derviş Hızarcı in Fachgremien wie der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) aktiv vertreten und stärkt die Zusammenarbeit mit Expert*innen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf intersektionalen Weiterbildungen zu Themen wie Holocaustverfälschung und dem Nahostkonflikt, insbesondere für Mitarbeitende von sozialen Trägern, Justiz, Hochschulen und Multiplikator*innen.

Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e. V.
Felix Klepzig
Operative Steuerung KOVA bei der KIgA e.V.
E-Mail: felix.klepzig@kiga-berlin.org
www.kiga-berlin.org

Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist der Dachverband der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Er arbeitet mit der und für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und vertritt ihre Interessen strömungsübergreifend und inkludierend. Die Programme und Angebote des Zentralrats sind von der Vision getragen, eine engagierte jüdische Gemeinschaft zu fördern, die zusammen- und füreinander einsteht und ihren Platz in der Gesellschaft selbst bestimmt.

Der Zentralrat fördert und stärkt das Judentum in all seiner Vielfalt und gibt der jüdischen Gemeinschaft eine Stimme im gesellschaftspolitischen Diskurs.

In den Kooperationsverbund gegen Antisemitismus bringt der Zentralrat der Juden in Deutschland seine langjährige Expertise im Bereich Begegnung und Dialog sowie Thematisierung von Judentum in Bildungsmedien ein. Er eröffnet Räume, um Perspektiven von Jüdinnen und Juden hörbar zu machen und in die antisemitismuskritische Bildungsarbeit einzubeziehen. Das Begegnungsprogramm „Meet a Jew“ bildet ein Netzwerk mit partizipativen Strukturen, über das Jüdinnen und Juden die Wahrnehmung jüdischen Lebens in Deutschland selbst aktiv mitbestimmen können.

Im Kooperationsverbund gegen Antisemitismus macht der Zentralrat der Juden in Deutschland Begegnungen als niedrigschwelliges Bildungsangebot bekannt und zugänglich, entwickelt Qualitätsstandards für die Begegnungsarbeit weiter und bildet Akteure zu methodischen Ansätzen von Begegnungs- und Dialogformaten fort.

 

 

 

Zentralrat der Juden in Deutschland
Wiebke Rasumny, Marat Schlafstein
Referat Dialog und Engagement,
Abteilung Programme und Veranstaltungen
Telefon: 030 28 44 56 0
E-Mail: meetajew@zentralratderjuden.de
www.zentralratderjuden.de, www.meetajew.de